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Rolf-Gunter Dienst: Frühe Bilder und Gouachen
Text Martin Engler


Deutsch
Hardcover
28 x 27 cm
64 Seiten
41 Farbabbildungen
978-3-935567-86-2
45,00 Euro

 

Durch das Buch blättern

 

Rolf-Gunter Dienst (*1942) ist sowohl als abstrakter Maler als auch als Redakteur der Zeitschrift Das Kunstwerk seit den 1960er-Jahren eine zentrale Gestalt der deutschen Kunst. Die hier gezeigten Bilder und Gouachen von 1962 und 1963 stehen ganz am Anfang seines Schaffens: Aus einem handschriftlichen Kürzel entwickelt Dienst, beeinflusst von abstraktem Expressionismus und Minimalismus, eigenständige malerische Fragen. Ein kleines Zeichen als malerische Geste, ein Farbkürzel in Reihen über die Leinwand gesetzt, aus dem er mit unendlichen Formvariationen und subtilen Farbdifferenzen seine abstrakte Bildwelt des All-over-Paintings erschafft. Das hier vorliegende Buch ist ein Dokument dieses Aufbruchs und damit auch der Geschichte der deutschen Avantgarde.


VERSPRECHEN UND VERWEIGERUNG
(Auszug aus dem Text von Martin Engler)


Die Spannung zwischen zeichnerischem Kürzel und Bildraum, zwischen Struktur und Form, ist das zentrale Movens der Malerei Diensts. Auch wenn zu Beginn die Dienst’sche Paraphe noch recht barock ausgreift, das Spielerische sich noch sehr offen am Repetitiven reibt, wenn sie im Maßstab changiert, noch sehr nahe dem Schriftzeichen, im Kalligrafischen verhaftet ist. Gerade diese spielerische Offenheit macht jedes einzelne Blatt und Bild immer wieder zum Zeugnis eines skrupulösen Wahrnehmungsprozesses. Und mit jedem Bild wird von neuem die Idee einer unverstellten, unmittelbaren Sichtbarkeit Lügen gestraft. Den Bildern eignet ein Moment der Transparenz und des Fließens, der Offenheit und des Sich-Verschließens. Farbe und Struktur zersetzen sich im Sehen. Und selten formuliert Dienst dieses Grundtheorem so frei und großzügig wie in diesen frühen Werken.


Was es hier zu „sehen“ geben könnte, entzieht sich dem Sehen als schlichtem Schauen oder im Sinne einer finalen, abschließenden Beschreibung mit großem Erfolg und ebensolchem Mehrwert. Diese Bilder wollen im Gegenteil immer wieder neu gesehen werden. Das Sehen ist bei Dienst zugleich Prozess und Verheißung – beides wird nie oder zumindest nie gänzlich eingelöst. Ein im besten Sinne dialektischer Prozess, dessen komplementäre Lesarten in keinem Fall im Bild, sondern immer nur außerhalb zur Deckung kommen, als Leistung des Betrachters. Und diese ästhetische Kippfigur, dieses Sowohl-als-auch aus Versprechen und Verweigerung, begründet wesentlich das Sinnliche und die Seh-Lust der Bilder Rolf-Gunter Diensts. Eine Re-Lektüre der frühen Arbeiten Diensts gibt deshalb nicht zuletzt auch dem Umgang mit unserer unmittelbaren Gegenwart einen anderen, profunderen Hallraum, wenn es das Werk vermag, seine Verwurzelung in der Kunstgeschichte sichtbar werden zu lassen. Das Werk von Rolf-Gunter Dienst spannt mit seinen skripturalen Einschreibungen den Bogen zurück von den frühen Jahrzehnten des 21. Jahrhunderts bis zur Kunst der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts. Die Kleinteiligkeit unserer Narration der Gegenwartskunst macht mit einem Male einer neuen Großzügigkeit Platz, wenn wir künstlerische Werdegänge nicht mehr im kurzatmigen Dekadenrhythmus beschreiben, sondern anhand großräumiger Sinneinheiten, wie etwa der lebenslangen Erkundung eines skripturalen Kürzels.

 

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In Zusammenarbeit mit Galerie Max Hetzler Berlin | Paris