Martin Kippenberger:
Gitarren, die nicht Gudrun heißen

Thomas Groetz (Hg.)
Texte Werner Büttner, Merlin Carpenter (in englisch), Rainald Goetz, Peter Pakesch, Martin Prinzhorn, Stephan Schmidt-Wulffen, Mayo Thompson (in englisch), Interview Albert Oehlen


Hardcover mit Schutzumschlag
24 x 29 cm
60 Seiten
29 Farb- und 21 Sw-Abbildungen
Deutsch 3-935567-09-X
Englisch 3-935567-10-3

vergriffen

 

Am 26. Februar 2003 wäre Martin Kippenberger fünfzig Jahre alt geworden. Anlass für den Galeristen Max Hetzler, dem vor sechs Jahren gestorbenen Künstler ein Buch zu widmen. Gitarren, die nicht Gudrun heißen hält die Erinnerung an ein enfant terrible der Kunstwelt wach und untersucht das Werk dieses großen Künstlers.


Künstler, Kritiker, Kunsthistoriker und Autoren schreiben sehr persönlich über Martin Kippenberger, der ihnen Freund, Vorbild und Reibungsfläche in einem war. Albert Oehlen erzählt über eine intensive künstlerische Auseinandersetzung, die Ende der siebziger Jahre an der Hamburger Kunsthochschule begann, und auch die Zeit überdauert hat, als sich beide stilistisch auseinander entwickelt haben. Peter Pakesch beschreibt die Begegnung mit dem „Weltverbesserer“ Martin Kippenberger in den achtziger Jahren und wie der Künstler getrieben war, sich bis zum Exzess mit der Welt, seinem jeweiligen Gegenüber und vor allem der Kunst auseinanderzusetzen. Merlin Carpenter, ein ehemaliger Assistent des Künstlers, beschreibt das System Kippenberger, in dem fremde Ideen und Kreativität ständig in die Kippenbergersche Kunstproduktion eingespeist wurden. Stephan Schmidt-Wulffen setzt sich mit der in öffentlichen Diskursen geschmiedeten Identität des Künstlers auseinander, der Rollenspiel und Strategie zu entscheidenden Komponenten seines Kunstbegriffs erklärt hat. Martin Prinzhorn hingegen fragt nach der Einordnung einer Kunst, die sich bis zur Unkenntlichkeit mit der Person deckt, sich aber andererseits in die verschiedensten Künstlerpersönlichkeiten zu verflüchtigen scheint. Ungreifbar und allgegenwärtig taucht Martin Kippenberger in einem Traum seines Freundes Mayo Thompson auf, ein unruhiger Geist, den noch sein eigenes Begräbnis zu einem bissigen Kommentar gereizt hätte, wie Werner Büttner vermutet ... „und auch daraus hätte er wieder Kunst gemacht“. Oder wie Rainald Goetz formuliert „Ichapotheose: hui und davon. “


So präsent Martin Kippenberger in den Gedanken und Texten seiner Freunde ist, so präsent ist sein Werk in diesem Buch: Bilder, Einladungskarten, Kataloge, Erinnerungsfotos – das Design verdichtet diesen Gang durch das Labyrinth seiner Hervorbringungen und macht Martin Kippenberger auf jeder Seite spür- und sichtbar.

 

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In Zusammenarbeit mit Galerie Max Hetzler, Berlin